- Röntgenbehandlung
- Rọ̈ntgenbehandlung,Rọ̈ntgentherapie, Rọ̈ntgenbestrahlung, Form der Strahlenbehandlung, die dosierte Anwendung von Röntgenstrahlen zu Heilzwecken.Bei der Röntgenreiztherapie werden in größeren zeitlichen Abständen niedrige Strahlendosen zur unspezifischen Anregung der Körperabwehr und Umstimmungstherapie bei schmerzhaften Abnutzungserscheinungen der Wirbelsäule (z. B. Bandscheibenschäden) und der großen Körpergelenke eingesetzt, in Form der Entzündungsbestrahlung zur Bindegewebsaktivierung und Hemmung entzündlicher Prozesse, z. B. bei Furunkeln, Schweißdrüsenabszessen. Haupteinsatzgebiet der Röntgenbehandlung ist die Tumorbestrahlung. Strahlenhärte und Auswahl des Bestrahlungsgerätes richten sich nach dem Sitz des Tumors, die Größe des Bestrahlungsfeldes nach der Ausdehnung und der Verbreitung eventueller Metastasen. Tief liegende Tumoren werden in Form der Hochvolttherapie behandelt; gegenüber den hierbei eingesetzten Energien von mehr als 1 MeV werden bei der konventionellen Tiefenbestrahlung mittelharte Strahlen von 200-300 keV, bei der Halbtiefentherapie von 80-150 keV eingesetzt. Zur Oberflächentherapie sind weiche Strahlen mit 20-60 keV, zur Behandlung von Hautveränderungen Grenzstrahlen noch geringerer Energie geeignet.Wie bei den übrigen Formen der Strahlenbehandlung wird die Anwendung nicht nur von einem festen Punkt ausgeführt (Stehfeldbestrahlung), sondern zur Schonung des gesunden Gewebes in geteilten Mengen (fraktioniert) von verschiedenen Richtungen (Kreuzfeuer- oder Pendelbestrahlung) oder als Bewegungsbestrahlung. Die dem Körper zugeführte Energie wird nach der auf der Flächeneinheit der Körperoberfläche wirksamen Oberflächendosis und der im Körperinneren wirkenden Tiefendosis unterschieden. Durch die genaue Kenntnis der Wirksamkeit unterschiedlicher Dosen ist inzwischen eine genaue Berechnung zur Vernichtung von Krebszellen unter weitgehender Schonung gesunden Gewebes möglich.
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Rọ̈nt|gen|be|hand|lung, die: Heilbehandlung mit Röntgenstrahlen.
Universal-Lexikon. 2012.